Am 16. Juni hieß es für die Mitglieder des Orchesters früh aufstehen, denn wir wurden von unseren Musikfreunden aus Castions di Strada, Italien, zu deren 50. Jahrestag der Neugründung des Orchesters eingeladen. Nachdem auch die letzte Musikerin geweckt und an Bord des Busses war, konnte es auch schon um 04.30 Uhr morgens Richtung Italien losgehen.

Auf der Hinfahrt war es ungewohnt still in unserem Bus. Ob es an der Uhrzeit lag oder daran, dass wir erstaunt waren, ohne Stau oder sonstige Verzögerungen im Süden anzukommen, ist noch nicht endgültig geklärt. Fakt ist aber, wir waren gut in der Zeit, so konnten wir noch die Stadt Palmanova besichtigen, bevor wir dann in Castions eintrafen. Dort wurden wir schon von unseren italienischen Freunden erwartet. Nach einem Wiedersehen mit alten Bekannten und einem kurzen Snack ging es dann auch gleich in unsere Gastfamilien zum Frischmachen. Am Freitagabend stand eine Opernaufführung auf dem Programm: La Traviata, dargeboten von drei Opernsängern, einem Chor und natürlich vom Orchester aus Castions. Ein beeindruckendes Schauspiel!

Nach einer kurzen Nacht trafen wir uns am Samstagmorgen am Bus, denn für uns Tammer ging es nach Grado, einer Stadt an der Nordküste der Adria. Von dort aus schipperten wir mit dem Boot durch die Lagune von Grado und wurden an Bord mit leckerem Fisch und Meeresfrüchten verköstigt. Beim anschließenden Badestopp konnten wir dann das Dolce Vita genießen - Sommer, Sonne, Strand, Meer und Aperol Spritz. Freddo! Am Abend hatte unser Orchester dann die Aufgabe, das Publikum zu unterhalten. Bei unserem Konzert kamen deutsche Schlager, Märsche, Stücke mit Beteiligung unserer Alphorngruppe und einem Teil unserer Fanfarenspieler sehr gut an. Mit Standing Ovations wurden wir von der Bühne verabschiedet. Natürlich hatten wir auch ein Gastgeschenk dabei, unter anderem zwei Fässer deutsches Bier, was nach den offiziellen Grußworten der lokalen Politprominenz mit unseren Glückwünschen zum Jubiläum übergeben wurde und fast genauso viel Applaus erhielt. Nach uns spielte noch die Ehemaligenband aus Castions, die sich extra für dieses Wochenende wieder zusammengefunden hat. Später konnten wir uns in der lauen Sommernacht noch weiter mit unseren Freunden austauschen und feiern.

Nach diesem aufregenden Abendprogramm und einer noch kürzeren Nacht ging es für uns am Sonntagmorgen auf eine lokale Olivenplantage. Dort wurde uns gezeigt, wie Olivenöl vom Baumsteckling bis zur Etikettierung der Flaschen mit viel Schweiß und Herzblut in Handarbeit hergestellt wird. Auch durften wir die unterschiedlichen Sorten Olivenöl probieren und erstaunt feststellen, wie facettenreich das Öl je nach Reifegrad und Olivensorte sein kann. Habt ihr schon einmal Olivenöl mit Vanilleeis probiert? Danke an die Firma Corte Tomasin für die interessante Führung und die leckere Verkostung. Selbstverständlich haben viele von uns die Chance genutzt, sich mit bestem Olivenöl für zuhause einzudecken. Nach einer kurzen Mittagspause hieß es für uns auch schon ab zur Aufstellung für den Festumzug. Mit fünf anderen Gruppen marschierten wir vom Festplatz weg, jede Kapelle in eine andere Richtung. An unserem Zielort angekommen, spielten wir noch ein kurzes Platzkonzert mit spontanem Gemeinschaftsstück mit dem auch dort anwesenden italienischen Orchester, bevor wir dann schon wieder den Bus beladen und die Heimreise antreten mussten.

Es war ein anstrengendes, aber sehr schönes Wochenende voller interessanter Gespräche, guter Musik und tollem Wiedersehen mit unseren Freunden aus Castions.

Danke an die Gastfamilien für die Unterbringung und Verpflegung und natürlich danke an unseren Busfahrer Werner, der uns sicher und wohlbehalten im Turbogang nach Castions und wieder nach Hause gebracht hat.

 

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