Amtsblatt in Woche 45

Es ist Samstagabend, der 5. November 2022, gegen 17 Uhr, als der sonst so ruhige Kelterplatz zum Leben erweckt wird. Zahlreiche Musiker haben sich versammelt, Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen erhellen die Umgebung und es herrscht eine gewissen Vorfreude auf das, was kommt. Klar, der Martinsumzug steht wieder vor der Tür, diesmal in geänderter Form.

Mit dem Stück Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne eröffnen wir von der Jugend des Musikvereins diesen besonderen Abend. Danach liefen wir, von der Feuerwehr angeführt, zur St. Petrus-Kirche, begleitet von einer beachtlichen Zahl an Kindern mit ihren Eltern. Bei so viel Trubel ließ sich so mancher Anwohner nicht nehmen, das Fenster zu öffnen, um mal zu sehen was hier los ist.

Mittlerweile war es schon richtig dunkel geworden, als wir vor St. Petrus das bekannte Martinslied Durch die Straßen auf und nieder zum Besten gaben. Über die Bissinger Straße, wo unser Umzug mal eben den Verkehr ausgebremste, erreichten wir nach einer halben Stunde dann den Rathausplatz, den die Tammer Feuerwehr für uns hell erleuchtete.

Nun begann die Erzählung des heiligen St. Martin, die von Kindern in passendem Outfit erzählt wurde. Als 17- jähriger Soldat, das war um das Jahr 334, traf er an einem eisigen Wintertag einen Bettler im französischen Tours. Martin hatte Mitleid mit dem Mann, teilte seinen Mantel und gab ihn dem frierenden Bettler.

Eines Nachts sah Martin um Traum Jesus, der mit seinem halben Mantel bedenkt war. Die Menschen wollten das Martin ihr Bischof wird, der hatte jedoch Respekt vor dem hohen Amt und versteckte sich in einem Gänsestall. Doch das Geschnatter konnte man nicht überhören und so wurde Martin, der am 8. November 397 starb, zum Bischof geweiht.

Nach der beeindruckenden Geschichte von Nächstenliebe spielten wir zum Abschluss noch das Martinslied St. Martin ritt durch Eis und Schnee und natürlich erklang auf dem Rathausplatz auch noch Ich geh mit meiner Laterne. Danach ließen wir uns die leckeren Martinsgänse schmecken.

 

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der katholischen Kirche für die Organisation bedanken, ebenso auch bei der Feuerwehr für das Sichern der Umzugsstrecke. Wir freuen uns bereits jetzt schon, wenn wir im nächsten Jahr wieder den Martinsumzug musikalisch begleiten dürfen.