Amtsblatt in Woche 25

Danke Wolfgang!

20210620 W

Fast genau 11 Jahre ist es her, dass Wolfgang Günther den damaligen Fanfarenclub als Dirigent übernahm, in der vergangenen Probe am 17.06.2021, gab er seinen Rückzug vom Amt des Stabführers des Fanfarenzuges bekannt.

Auch wenn er den Fanfarenzug weiterhin als Fanfarentrompeter unterstützen wird, ist für uns die Zeit gekommen, danke zu sagen. Danke Wolfgang für die Zeit mit dir an der Spitze, danke für alles, was wir mit dir erleben durften und danke für alles, was du für den Musikverein und vor allem für deinen Fanfarenzug getan hast!

Gemeinsam mit euch wollen wir nun die vergangenen Jahre Revue passieren lassen und uns an viele tolle Momente erinnern. Gleich der erste Satz mit den Begriffen Fanfarenclub und Fanfarenzug zeigt auf, welche Wandlung diese musikalische Gruppe unter Wolfgangs Führung durchgemacht hat.

Angefangen hat alles auf einer Geburtstagsfeier eines gemeinsamen Freundes von Wolfgang und unserem ehemaligen Vorsitzenden Robert Malessa. Robert hatte damals immer seine Fanfare dabei, um als jüngstes Mitglied des Fanfarenclubs neue Mitspieler für die kleine Gruppe zu suchen. Wolfgang wurde so lange überredet, bis er endlich mal die Fanfare in die Hand nahm und hineinblies. Und…es hörte sich richtig gut an! Wenig später war er schon regelmäßig in den Proben dabei und unterstützte die Probenarbeit. Als dann ein Wechsel des musikalischen Leiters anstand, konnte Wolfgang, nach eindringlichem Bitten der Musiker, nicht mehr nein sagen und übernahm den Posten.

Nun kam frischer Wind in den Fanfarenclub. Plötzlich mussten die Musiker Noten lernen, denn es wurde nicht mehr wie seither nach Gehör gespielt. Auch wurde begonnen, die vorhandene Literatur zu erweitern und anspruchsvolle, konzertante Stücke ins Repertoire aufzunehmen. Parallel rührte Wolfgang die Werbetrommel, um mehr Interessenten als Fanfarentrompeter und Landsknechtstrommler in die mittlerweile in Fanfarenzug Tamm umbenannte Gruppe zu bringen und besuchte einen Lehrgang, um sich zum Stabführer ausbilden zu lassen und alles über Dirigat, Harmonielehre und all die unaussprechlichen Dinge zu lernen.

Die Neuausrichtung des Fanfarenzugs in Richtung heraldischer Fanfarenmusik war in vollem Gange, die Musiker waren vollkommen begeistert von Wolfgangs Konzept, traditionelle Naturtonmusik statt Stimmungsmusik zu spielen. Wenig später brachte Wolfgang Dennis Nussbeutel in die Proben, der den Musikern das richtige Marschieren zur Musik beibringen sollte. Auch wenn man nach den Marschproben viel Gefluche hörte, waren diese Proben nötig. Und wie ihr an vielen Auftritten des Fanfarenzugs seht – es hat sich gelohnt!

2011 erfolgte die erste Teilnahme an einem Wertungsspiel in der Mittelstufe, bei dem der Fanfarenzug mit einem Hervorragend abschnitt. Man könnte sagen, dass dies der Auftakt des Siegeszugs des Tammer Fanfarenzugs durch die ganze Welt war. Wolfgang legte immer viel Wert darauf, immer höherwertigere Auftritte, auch außerhalb der Gemeindegrenze, wahrnehmen zu können.

2012 wurde auf Wolfgangs Initiative eine eigene Standarte für den Fanfarenzug angeschafft, die am 01.07.2012 in einem ökumenischen Gottesdienst geweiht wurde und die seitdem jeden Auftritt begleitet. Der Fanfarenzug Werkvolk Bann aus der Pfalz, zu dem Wolfgang den Kontakt hergestellt hat, ist übrigens seit diesem Datum auch der Patenverein unseres Zuges. Ein weiteres Highlight des Jahres war die Teilnahme an der Hengstparade des Gestüts Marbach zum 60. Geburtstag des Landes Baden-Württemberg. Wolfgang hat die Gründung unserer Fahnenschwinger vorangetrieben, die bei diesem Event das erste Mal eingesetzt und gleich bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Auch vom strömenden Regen und einem scheuenden Pferd ließen sich unsere Fahnenschwinger und Musiker nicht beeindrucken. Still gestanden und in Reih‘ und Glied wurde das musikalische Programm durchgezogen, was zu einem zusätzlichen Wow-Effekt unter den Zuschauern führte. Doch dieses Verhalten kommt nicht einfach zugeflogen. Wie schon vorher angesprochen, war das Marschieren, oder besser gesagt, das saubere und disziplinierte Auftreten des Zuges von Wolfgang gefordert und immer in den Köpfen präsent. Und dafür wurde auch einiges getan. Spätestens seit der sogenannten Brächterprüfung, bei dieser das Marschieren den Brächterbuckel hoch und runter geprobt wurde, existiert der Wunsch nach einer hinaufgehenden Rolltreppe unter den Musikern. Für das tapfere Durchhalten gab es danach auch einen Schnaps von den staunenden Anwohnern.

2013 war das erste Jahr der Meisterschaften. In Blaufelden holte unser Fanfarenzug unter Wolfgangs Leitung seinen ersten Landesmeistertitel, später folgte die Einladung zum in Fanfarenzugkreisen bekannten, hochkarätigen Wettstreit um den Sauerlandpokal in Halver bei Dortmund. Wider aller Erwartungen aufgrund der starken Konkurrenz setzte sich der Fanfarenzug gegen alle Gegner durch und gewann! Fassungslos und überglücklich machte sich die Gruppe dann mit dem riesigen Pokal auf den Weg nach Tamm. Ob die versprochenen 300 Liter Bier zur Motivation zum Sieg beigetragen haben? Darüber lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls war die Rückfahrt im Bus eine Feier, bei der die Meisterfeiern des FC Bayern nicht mithalten können. Kommen wir nochmal zurück zu den Fahnenschwingern. Wir müssen hier jetzt auch erwähnen, dass das Team um Wolfgang hier auch den Landesmeistertitel im Fahnenhochwurf nach Tamm holte.

Weiter ging es 2014 mit einem Auftritt des Verbands der Spielmanns- und Fanfarenzüge im Rahmenprogramm des Formel 1-Rennens am Hockenheimring. Manche Leute behaupten ja, dass das Rennen eher das Rahmenprogramm des musikalischen Tages war. In diesem Jahr wurde weiter an der Außenwirkung gearbeitet. Unser Fanfarenzug wurde endlich mit authentischen Landsknechtsuniformen ausgestattet. Auch hier war Wolfgang die treibende Kraft, mit dessen Engagement alles gestemmt werden konnte. Später im Jahr folgten die Deutsche Meisterschaft in Alzey mit knapp verpasstem Meistertitel (aber immerhin Deutscher Vizemeister!) und die erstmaligen Auftritte in Bischwiller und Ribeauvillé. Wie sich Wolfgang um seinen Fanfarenzug sorgt, konnte man am Umzug des Biberacher Schützenfestes sehen. Bevor bei der Hitze jemand umkippte, legte Wolfgang lieber eine Pause ein und verteilte Wasser an die Musiker. Unter größten Mühen konnte man dann aber den vorauseilenden Umzug wieder einholen.

2015 feierte der Fanfarenzug sein 40-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum fand ein Konzert der Meisterzüge in der katholischen Kirche statt, zu diesem dank Wolfgangs aufgebautem Netzwerk die Fanfarenzüge Fränkische Herolde Neubrunn, Fanfarencorps Landsknechte Halver, Perkeo Heidelberg und der Patenverein Werkvolk Fanfarenzug Bann auftraten. Zum Jubiläumsmusikfest gab es dann ein Fanfarenzug- und Spielleutetreffen mit Sternmarsch. Im Herbst ermöglichte Wolfgang die Teilnahme am gesamtdeutschen Winzerfest in Radebeul bei Dresden.

2016 wurde unser Fanfarenzug erneut Landesmeister und deutscher Vizemeister. Auf Wolfgangs Drängen kam es in diesem Jahr zum ersten Gemeinschaftskonzert Drums, Flutes & Heraldics der Fanfarenzüge Markgröningen, Hemmingen und Tamm, das seither jedes Jahr in einer der drei Orte durchgeführt wurde.

2017 führte Wolfgang den Fanfarenzug dann zum ersten Mal zum Spektaculum nach Friesach, einer Nachbargemeinde unserer Partnerstadt Althofen in Österreich. Das Programm hier war eine echte Herausforderung, doch dank Wolfgangs Motivationsreden am Ende kein Problem für den Zug.

2018 war das Jahr der Krönung. Neben dem Gewinnen mehrerer deutschen Meisterschaften (der Fanfarenzug Tamm wurde endlich DEUTSCHER MEISTER!) stand eine Konzertreise nach und durch Brasilien an. Organisation, Finanzierung und Durchführung waren perfekt, für Wolfgang und sein Team aber eine gewaltige Herausforderung. Die Reise war super vorbereitet und selbst die vor Ort geforderten spontanen Planänderungen hat er mit Bravour gemeistert und das Ganze zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Als Dank gab es dann auch die weltbesten Caipirinhas an den Stränden von Rio de Janeiro und Florianópolis.

Als dann die Coronapandemie 2020 nach Deutschland schwappte und zur Einstellung des musikalischen Programms führte, war es Wolfgang, der die Füße nicht stillhalten konnte und jede Möglichkeit prüfte, einen Auftritt mit dem Fanfarenzug durchzuführen. Erfolgreich konnte dann ein Abendkonzert vor der traumhaften Kulisse des Seeschlosses Monrepos realisiert werden, zu dem dann auch viel Publikum erschien.

Zu erwähnen sind sicherlich noch die Teilnahmen an den Pferdemarktumzügen in Ludwigsburg und Bietigheim. Auch das Gemeinschaftsspiel von Orchester und Fanfarenzug zum Musikfest gehen nicht zu unerheblichen Teile auf Wolfgangs Einsatz zurück.

Lieber Wolfgang, herzlichen Dank für dein riesiges Engagement. Wir wissen, dass es mit uns nicht immer leicht war, deine Pläne umzusetzen. Aber dank deines Mutes, Einsatzes und vor allem deines Durchhaltevermögens hast du es immer hinbekommen. Und wir danken dir dafür, dass wir deine Begleiter auf dieser spannenden Reise sein durften!

Der Musikverein Tamm und unser Fanfarenzug sind auch auf Instagram vertreten, besucht uns dort doch auch einmal.

 

Terminvorschau

Do., 01.07.2021
19:30 Uhr
Konzert am Seeschloss Monrepos (Fanfarenzug; Vormerkung)
 
Do., 15.07.2021 19:30 Uhr Konzert am Seeschloss Monrepos (Fanfarenzug; Vormerkung)  

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